WEIHNACHTSKRIPPE

An dieser Stelle möchte ich nun einen Baubericht über eine Weihnachtskrippe bzw. Stall, die/der nicht im herkömmlichen Stil gebaut worden ist, vorstellen.

Das ist eine Silikonform für Gipssteine und Platten. Der Vorteil ist, man kann sie immer wieder benutzen.

Hier kann man die Form anschauen und bestellen.

Ich habe einen ganz normalen Gips aus dem Baumarkt verwendet in einer sehr wässrigen Lösung, sodass ich den Gips sehr gut in die Form giessen konnte.

Wichtig: immer wieder mal an die Form klopfen, damit die Luftblasen rauskommen.

Das Mischverhältnis variiert von Gips zu Gips.

In den angerührten Gips habe ich noch ein wenig schwarze Aquarellfarbe beigemischt, damit die Gipssteine nicht weiss, sondern hellgrau aushärten.

Dann habe ich mittels wasserfestem Weissleim die Mauer und den kleinen Pfeiler aufgebaut. Dann alles eine Woche durchtrocknen lassen.

Die Steine habe ich auf eine dünne MDF-Platte aufgeleimt, die aber schon vorher mit Dekosand, auch aus dem Baumarkt, behandelt wurde.

Der Dekosand habe ich mit wasserfestem Weissleim und Wasser gemischt und 3 mal mit einem weichen Spachtel aufgetragen. Ist nun alles wasserfest.

Zum Altern oder verändern der Farbe der Steine habe ich wieder Aquarellfarbe in einem Ockerton verwendet. Ein bisschen Farbe und viel Wasser verwenden. Wichtig: einen weichen Pinsel verwenden!

Und nicht erschrecken: wenn das Wasser/Farb-Gemisch noch feucht auf den Steinen ist, wirkt es viel dunkler als wenn es dann trocken ist.

Hier sieht man sehr gut wie die Gipssteine unterschiedlich die Farbe aufgesaugt haben.

Auch habe ich beim Steinegiessen mal die Luftblasen nicht rausgelassen und es sind sehr schöne Steine mit Löcher entstanden.

Hier mal eine Gesamtaufnahme von der Gipsmauer.

Das Grünzeug sind eigentlich Modellbäume für Eisenbahnanlagen im Massstab H0. Habe diese zerlegt und als Moos in den Ritzen der Mauer und Sträucher verwendet.

Hier habe ich mal angefangen das Gebälke aufzustellen mit Hilfe von einer Krippenpuppe, um die richtige Höhe zu ermitteln.

Auch hier verwende ich ausschliesslich wasserfesten Weissleim.

Spätestens beim nächsten Arbeitsschritt weiss man WARUM!

Schon die ersten zwei Sparren angeleimt und noch etwas Gewicht aufs Gebälk, damit dann nichts wackelt, da die Mauer ja aus losen Steinen besteht und nicht überall gleich hoch ist.
Alle Sparren angeleimt und auch unten bei den Stützpfosten Querhölzer angeleimt.
Schon fast fertig. Fehlen nur noch die restlichen Streben.
Von hinten, mit einer wunderschönen Anlage im Hintergrund.
So, hier habe ich mal die Dachlatten und die restlichen Streben verbaut.
Mal eine bessere Ansicht eines Pfosten mit den verbauten Streben.
Wieder einmal mit Anlage im Hintergrund. o_O
Von oben.
Von innen.

Um das Gebälk etwas älter wirken zu lassen, habe ich mit einem scharfen Cutter überall die scharfen Kanten weggeschnitten bzw. alle Balken angefast.

Aber nicht regelmässig, sondern mal eine grössere Fase und dann wieder mal fast keine.

Damit das Gebälk nicht von der Mauer rutscht, habe ich 3 Stück 2mm Messingstifte in die Mauer geleimt, sowie Löcher von 2,5mm Ø unten in die Pfosten gebohrt.

Der 4. Pfosten, vorne rechts, ist länger und abgefälzt, sodass er gut in der kleinen Mauersäule sitzt.

Die Beplankung kann beginnen!
Ich habe bewusst die Plankhölzer abgebrochen und nicht geschnitten, da es realistischer aussieht wenn ein Holz alt und verwittert ist.
Die linke Seite ist fertig beplankt.
Hier von innen und mit grossem Ast.
Die Hölzer habe ich auf meiner kleinen Bandsäge auf Breite geschnitten und auch nicht sehr gerade, so bekommen sie eine Art naturellen Verzug, wie ich finde.
Alles beplankt und mal wieder den Josef in den Stall gestellt. Sieht bis jetzt ganz ordentlich aus.
Passt ganz gut zur Mauer, ist nur noch zu hell.
Und von aussen.

Hier ein paar Beizmuster. Ich habe eine Pulverbeize in der Farbe Nussbaum verwendet.

Auf ca. 2 dl lauwarmes Wasser 2,5 Esslöffel Beizpulver, gut umrühren, fertig.

Sieht jetzt schon sehr verwittert und alt aus.

Wichtig ist beim Beizen, dass man mit der Holzfaser den Pinsel führt und nicht quer zur Faser, da es sonst Flecken oder Querstreifen geben kann.

Hier sieht man noch gut die abgefälzte Stelle des rechten, vorderen Pfosten.

Die Beize ist noch feucht und wirkt deshalb noch sehr grünlich.
So, alles fertig gebeizt und das einte Brett hat sich ziemlich verzogen.
Jetzt kommen auch die Löcher und Bruchkanten besser zur Geltung.
Jetzt noch gut durchtrocknen lassen und dann kanns weitergehen.

Trocken und wieder mal den Josef in der Hütte.

Jetzt hat das Gebälk und die Bretter einen sehr schönen Braunton.

Ich habe noch aus ein paar Resthölzern eine kleine Heuraufe gezimmert.
Wurde auch gebeizt und auch schon angeleimt.
Die Beizmuster habe ich neben den kleinen Steinhaufen gelegt und befestigt, damit es aussieht, es muss noch was gemacht werden.

Meine Freundin hatte die Idee, von einem Besen die Strohborsten für das Strohdach zu nehmen.

Sie hat dann auch in einem Geschäft einen kleinen Besen für Kinder gefunden und gekauft, den ich dann auch gleich verarbeitet habe.

Die Strohborsten habe ich vom Stiel gelöst und auf Länge geschnitten.

Dann habe ich an der unteren Stelle des Daches angefangen die Strohborsten auf die Dachlatten zu leimen, eigentlich genau gleich wie man Dachziegel verlegt.

So siehts von unten aus und schön unregelmässig.

Die Strohborsten brauchen keine weitere Behandlung, da sie getrocknet sind und deswegen lange halten.

Auch die Heuraufe wurde gefüllt und wartet nun auf die Tiere.
Der Josef hat auch gleich den Ochsen in den Stall gebracht, und der hat auch schon das ganze Heu gefressen.
Hier habe ich noch einen Dreschflegel hingelegt, da in einem Stall immer ein bisschen Werkzeug rumliegt.
Auch Schaufel und Besen dürfen nicht fehlen.
Und noch ein kleiner Handbesen. Die Werkzeuge sind alles Eigenbauten.
Als Krönung habe ich dem Stall noch einen goldenen Stern mit Beleuchtung spendiert.
Dieser Stall ist ein Weihnachtsgeschenk und somit ist der Baubericht abgeschlossen.

 

 

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